Kriegsopfermuseum Saigon: Geschichte in der Gegenwart
(März 2023) WAR Remnants Museum / Bao Tang Chung Tich Chien Tranh
Im Stadtteil Sai Gon in Ho-Chi-Minh-City ist es das meistbesuchte Museum. Ich bin während meines 1 wöchigen Aufenthalts in HCMC vor Ort gewesen. Hier könnt ihr meinen Reisebericht dazu lesen.
Eintritt: 100.000 Dong
März 2023: Der Eintrittspreis für das Kriegsopfermuseum in Vietnam beträgt 100.000 Dong für ausländische Besucher. Der genaue Umrechnungskurs von Dong in Euro kann variieren, aber derzeit entspricht 1 Euro ungefähr 28.000 Dong. Daher beträgt der Eintrittspreis für ausländische Besucher des Museums etwa 3,50 Euro.
Öffnungszeiten: Tägl. 7.30 Uhr – 18.00 Uhr
Geschichte
Das Museum wurde 1975 kurz nach Kriegsende eröffnet und hieß ursprünglich „Museum der amerikanischen und chinesischen Kriegsverbrechen“. Der Titel wurde 1994 geändert, da dieser eher abschreckte als Besucher anlockte (Quelle: Stefan Loose). Das „Museum of Vietnamese History“ befindet sich in einem ehemaligen französischen Regierungsgebäude.
Das Museum hat eine beeindruckende Sammlung von Artefakten, darunter Fotos, Waffen, Dokumente und Ausrüstung aus dem Krieg. Die Ausstellungen erzählen die Geschichte des Konflikts aus vietnamesischer Perspektive und konzentrieren sich auf die Auswirkungen des Krieges auf das vietnamesische Volk.
Eine der bekanntesten Ausstellungen des Museums ist die „Agent Orange“-Ausstellung, die die Auswirkungen des chemischen Entlaubungsmittels zeigt, das während des Krieges von den USA eingesetzt wurde. Die Ausstellung enthält auch Bilder von Kindern mit Geburtsfehlern, die durch Agent Orange verursacht wurden.
Das Museum ist ein wichtiger Ort der Erinnerung und des Gedenkens an die Opfer des Krieges und zieht jedes Jahr viele Besucher aus der ganzen Welt an. Es ist ein Ort, an dem man viel über die Geschichte und Kultur Vietnams erfahren kann und ein wichtiger Teil des Vermächtnisses des Vietnamkrieges.
Ausstellungen
Im Gebäude gibt es mehrere Ausstellungsräume zu verschiedenen Themen. Die Geschichte zum Vietnamkrieg wird sehr ausführlich behandelt. An einer Timeline wird die Vorgeschichte zum Indochina Krieg und die Kolonialherrschaft seit 1858 durch Frankreich, sowie der Kriegsbeschluss der Amerikaner 1965, beschrieben. Ihr habt die Möglichkeit den Text dazu zu lesen oder euch durch den Audioguide berieseln zu lassen (wahlweise in Englisch oder Chinesisch). Die Dokumentation des Vietnam Krieges ist jedoch sehr einseitig, Straftaten der Vietnamesischen Armee und der Vietcong werden an keiner Stelle erwähnt. Über mehrere Etagen könnt ihr in stark klimatisierte Räume gehen und euch die Fotos ansehen (Tipp: nehmt euch ein Jäckchen mit). Vorab, es ist definitiv nichts für Zartbesaitete. Die Fotos und Darstellungen zeigen die volle Brutalität eines Krieges: Leichen, auch zerstückelt, Massaker, Vergewaltigungen (angedeutet) tote Kinder, viele Menschen mit Behinderungen die durch Agent Orange herbeigeführt wurden und andere Gräueltaten. Was mich persönlich sehr geschockt hat, war eine Box in der ein verstümmeltes konserviertes Baby lag. Ich kann nicht sagen ob das Baby „echt“ war oder eine Nachbildung. Ich fand es mehr als verstörend und verließ den Raum.
Im Erdgeschoss des Gebäudes könnt ihr euch mit Reisesouvenirs ausstatten. Von da gelangt ihr in den Außenbereich. Dort erwarten euch Panzer, ausgediente Hubschrauber und Bomben in einem sattgrünen Umfeld, umrahmt von Palmen und Blumensträuchern. Zum Schluss könnt ihr euch zwischen dem Kriegsschrott auf Holz
Kritische Auseinandersetzung und andere Stimmen dazu
Vor einigen Tagen (16.03 habe ich ein Posting bei Facebook zu dem Thema Agent Orange und die Auswirkungen gefunden. Ich habe die Erstellerin gefragt, ob ich ihren Text hier auf der Website veröffentlichen darf.
Original Facebookposting

Mein Eindruck
Gemischtes Gefühl: Die einseitige Berichterstattung fand ich nicht optimal. Ich kann aber sehr gut verstehen, dass die Vietnamesen nur diesen Ort haben, um das zu verarbeiten was damals geschehen ist. Vielleicht ist es genau deswegen richtig, die Sicht der Anderen auszulassen. Das Museum wimmelt von Touristen, manchmal auch sehr unpassend und repektlos in FlipFlops, Kaugummi kauend und Badehose gekleidet, andere sehr in ihren Gedanken und mit erschütternden Gesichtsausdruck. Einige Monate später kann ich mich noch sehr genau an meinen Besuch im Museum erinnern, danach habe ich Saigon anders wahrgenommen. Mir sind extrem viele Vietnamesen mit Handicaps aufgefallen. Das Giftgas Agent Orange verursacht bis heute noch Geburten mit Behinderungen durch Genmanipulationen (lies auch dazu diesen weiterführenden Link). Viele Krankheiten resultierten aus dem Giftanschlag.
Einige Fotos habe ich euch mitgebracht. Mehr zum Vietnam Krieg könnt ihr bei Wikipedia nachlesen (oder in dieser Zusammenfassung). Mehr zu Vietnam findet ihr hier auf meinem Blog.
Ihr habt noch Fragen? Gerne beantworte ich diese in den Kommentaren. Das Posting von Facebook habe ich nachträglich (März 2023) eingefügt.
Fotos aus dem Museum




Schlagwörter
Samantha
Hobbyreisende und Teilzeitbloggerin mit einem Faible für Asien. Jobs fill your pocket, adventures fill your soul ❤
Noch mehr Lesestoff:

Tipps & Tricks Langstreckenflug: Kleidung
14. Februar 2019
Nur mit Handgepäck reisen: Warum ich diesen Trend nicht (mehr) mitmache
7. Januar 2019